Capoeira Nagô

Mestre Pequinês

Interview

Alexandre Ronan, besser bekannt als Mestre Pequinês, trainierte zunächst 17 Jahre lang bei der Gruppe Candeias in Goiânia, Brasilien unter der Leitung seines Mestres – Mestre Suino. Mestre Suino war es auch, der ihn im Jahre 2001 dabei unterstützen sollte seinen Traum einer eigenen Gruppe zu verwirklichen. Für den Namen seiner Gruppe wählte Mestre Pequinês einen Begriff, der zur Zeit des Sklavenhandels zwischen Brasilien und Afrika entflohene Sklaven bezeichnete – Nagô. Die Nagô wurden somit Namensgeber der bis heute existierenden Gruppe Capoeira Nagô. Ein Jahr später, wurde die Capoeira Nagô Cultural Sports Associação ins Leben gerufen, um fortan für die Prinzipien und Traditionen der Capoeira im Namen der Gruppe einzustehen. Capoeira Nagô Cultural Sports Associação geht es nicht zuletzt darum, den Wert und die Anerkennung der Capoeira als authentische Form brasilianischer Kunst und Kultur zu fördern.

In den letzten 16 Jahren ist Capoeira Nagô so sehr gewachsen, dass es in unterschiedlichen Teilen der Erde Ableger gibt. In Berlin ist Capoeira Nagô nun seit 2003 durch Contramestre Rogerinho vertreten.

 

Mundial Nagô

Als großes Highlight gilt das Event Capoeira Nagô Mundial. Hierzu treffen sich alle zwei Jahre, die über den Erdball verteilten Mitglieder der Gruppe in Goiânia, um einander auszutauschen und gemeinsam die Kunst- und Kulturform der Capoeira aufleben zu lassen. Eine gute Möglichkeit, um auf die weltweit besten Capoeiristas zu stoßen, von ihnen zu lernen, sich mit ihnen auszutauschen und gemeinsam eine lange Woche voll mit Capoeira-, Tanz- und Musikworkshops, Rodas, Batizados, Trocas de Cordas, Parties und jede Menge gutem Essen zu genießen.

 

 

Graduierung / Gürtelsystem

Wie bei anderen Kampfsportarten, gibt es auch in der Capoeira ein bestimmtes Gürtelsystem, welches die Entwicklung der einzelnen Schüler*innen wiederspiegeln soll. Ist es in den ersten Jahren noch möglich, jedes Jahr einen neuen Gürtel verliehen zu bekommen, wird dies spätestens als fortgeschrittene*r Schüler*in immer schwerer. Als Graduado/a sollte dann nicht nur auch die portugiesische Sprache zumindest rudimentär beherrscht werden, sondern auch das Spielen der wichtigsten Instrumente, wie dem Berimbau, dem Atabaque und dem Pandeiro. Der Weg zum Mestre Dasein ist lang und verlangt eine Hingabe über viele Jahre.

 

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